Hochradioaktiver Atommüll: Langzeitlagerung völlig ungeklärt!
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- Erstellt: Dienstag, 19. Dezember 2017 12:33
Bilanz der CASTOR-Transporte auf dem Neckar:
- Langzeitlagerung des Atommülls völlig ungeklärt
- Standort Neckarwestheim ungeeignet, Lager und Castoren nur begrenzt haltbar, Gefahren an einem Standort potenziert
- Genehmigungs- und Gerichtsverfahren intransparent und ungenügend
- Vorsätzliche Strahlenschädigung des Transportpersonals, der Polizisten und von Passanten und Demonstranten
- Verharmlosende Messungen der LUBW
- Hochriskante Polizeistrategie, Anschlagsrisiken verleugnet, Schnelligkeit vor Sicherheit, Verletzung von Demonstranten. Dunkelheit schafft keine Sicherheit
- Der Wasserweg hat bei Beschädigung eines Castors das höchste Risiko dauerhafter großräumiger Verseuchung
- Es darf nie wieder Castor-Transporte auf dem Wasser geben
- Die Politik hat die Resignation der Bevölkerung ausgenutzt
- Wichtige, kontinuierliche Protest-Arbeit hat erfolgreich die Gefahren und Fehler aufgezeigt und Aufmerksamkeit geschaffen
- Jeder weitere Tag AKW-Betrieb verschärft das Atommüll-Problem noch mehr
Die EnBW hat den Bau eines CASTOR-Lagers in Obrigheim 10 Jahre lang verschleppt, hat nun in 15 CASTOREN langzeitstrahlenden hochradioaktiven Atommüll von Obrigheim nach Neckarwestheim verschoben. Ausgerechnet in den Steinbruch nach Neckarwestheim, wo durch Auswaschungen Hohlräume entstehen, die mit viel Beton gefüllt werden müssen, und wo noch immer ein AKW läuft. Allein in den 15 CASTOREN aus Obrigheim befinden sich neben vielen Tonnen Uran auch 770 kg atomwaffenriskantes Plutonium. Die EnBW macht Neckarwestheim zum hochradioaktiven Dauerlager.
Eine „grüne Wiese“ wird es in den nächsten Jahrzehnten weder in Obrigheim noch in Neckarwestheim geben. Der unverantwortliche Betrieb von Atomkraftwerken hinterlässt auch an den AKW-Standorten für viele Generationen hochradioaktiven Atommüll und ebenfalls gesundheitsschädlichen Abrissmüll. In Neckarwestheim werden gerade neue Atomanlagen auch zur langfristigen Atommüll-Lagerung gebaut, denn es gibt keine tauglichen Pläne für eine Lagerung anderenorts:
- sog. schwach- und mittelradioaktiver Atommüll: Sackgasse Schacht Konrad!
Das hierfür vorgesehene Lager im Schacht Konrad wurde politisch durchgedrückt: Es bestehen grundsätzliche Zweifel an der Eignung der Bergwerks, die ASSE und Morsleben lassen grüßen. Schacht Konrad wäre heute gar nicht mehr genehmigungsfähig, die Fertigstellung ist ungewiss. Konrad kann nicht einmal die Hälfte des bereits jetzt dafür vorgesehenen Strahlenmülls aufnehmen. - Hochradioaktiver Atommüll: Langzeitlagerung vollkommen ungeklärt!
CASTOREN von den Standortlagern, CASTOREN aus den Plutoniumfabriken, CASTOREN aus den sog. zentralen Zwischenlager (Gorleben, Ahaus, Lubmin), hochradioaktiver Atommüll aus vielen Standorten – all das soll in einem sog. „Endlager“ verschwinden. Seit Jahrzehnten verspricht die Politik der Öffentlichkeit unrealistische Scheinlösungen im Umgang mit dem Atommüll. Dies setzt sich mit dem „Standortauswahlgesetz“ fort. Wieder ein rein politisches Vorgehen, eine Schein-Bürgerbeteiligung durch ein Begleitgremium und eine vollkommen unrealistische Zeitschiene. Bis 2050 wird es sicherlich noch keine Klärung wie weiter geben!
Das Bündnis Neckar castorfrei zieht eine positive Bilanz des Widerstandes gegen die sinnlose Atommüllverschiebung von Obrigheim nach Neckarwestheim.
Viele fantasievolle Protest- und Widerstandaktionen zeichneten die Aktivität der Atomkraftgegner*innen aus. Dazu gehörte unsere Öffentlichkeitsarbeit schon seit 2013, dann intensiviert im Januar 2017 mit der Infowelle und später mit unseren Demonstrationen und den Infopunkten bei den einzelnen Transporten.
Unser Widerstand gegen den unverantwortlichen Umgang mit hochradioaktivem Atommüll wird weiter gehen. Eine „sichere Langzeitlagerung“ wird politisch versprochen, jedoch nie möglich sein. Deshalb: AKWs Abschalten sofort!
Wir fordern:
- Keine weitere Atommüllproduktion – Atomausstieg sofort!
- Dezentrale und regenerative Energiewende jetzt!
(Presseinfo, 19.12.17)