Umweltschützer*innen ketteten sich an Brückengeländer

Protest gegen den Atommülltransport auf dem Neckar

b_300_0_16777215_0_0_images_artikel_news_171011-bruecke.JPG(Atomkraftgegner*innen im Bündnis Neckar castorfrei, 11.10.17) Am Morgen des 11. Oktober 2017 ketteten sich Umweltaktivist*innen an das Brückengeländer von Gundelsheim, bevor der CASTOR-Transport in die darunterliegende Schleuse einfahren konnte.

Die Umweltschützer*innen, die mit ihrem zivilen Ungehorsam ein Zeichen setzen und auf die unnötigen und gefährlichen Transporte von hochradioaktivem Atommüll auf dem Neckar aufmerksam machen wollen, kritisieren das Vorgehen und die zukünftigen Pläne der EnBW und des Umweltministers, dass in Zukunft die meisten  Atommülltransporte auf den Wasserstraßen stattfinden werden.

 „Jeder CASTOR-Transport strahlt und die Messergebnisse der LUBW hinter Betonwänden sind eine Farce. Von jedem CASTOR-Transport geht eine Gefahr aus, für jede und jeden“, bekräftigen die Umweltschützer*innen. Eine Regierung hat die Aufgabe, die Bevölkerung zu schützen - genau das Gegenteil veranstaltet Umweltminister Untersteller. Er setzt die Bevölkerung unnötigen Risiken aus, die vermeidbar wären. Die Umweltaktivist*innen sehen ihre Aufgabe darin, die Bevölkerung über die Risiken aufzuklären, und fordern von der Politik, die gefährlichen CASTOR-Transporte sofort einzustellen bevor ein Unglück passiert.

Spätestens seit der Reaktorkatastrophe von Fukushima wissen wir, dass jederzeit mehrere schreckliche Ereignisse zusammentreffen und einen Super-GAU verursachen können. „Auch auf dem Neckar sind Ereignisse denkbar, die zu einem Super-GAU führen können“, so die Umweltaktivist*innen. Kein Schiff ist unsinkbar, Schiffsunglücke sind leider an der Tagesordnung. So hat z.B. das bei den CASTOR-Transporten auf dem Neckar eingesetzte Schubschiff Edda vor 3 Jahren gebrannt. „Wir brauchen keinen Super-GAU, der verhinderbar gewesen wäre“ sagen die Umweltschützer*innen.

Dass Profitinteressen der EnBW und des Landes vor dem Schutz der Bevölkerung stehen, ist nicht hinnehmbar. Die Landesregierung handelt in Bezug auf die Atommülltransporte auf dem Neckar weder im Interesse noch zum Schutze der Bevölkerung.

„Wir bleiben bei unserer Forderung: Neckar-Castorfrei“, sagen die Umweltschützer*innen.