Fake-News der EnBW
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- Erstellt: Mittwoch, 11. Oktober 2017 20:00
(Presseinfo, 11.10.2017) Wenn die EnBW den heutigen heißen CASTOR-Transport als "sicher" bezeichnet und auch nach diesem dritten Transport auf dem Neckar wieder schreibt, die radiologischen Messungen hätten "keine Auffälligkeiten" gezeigt, dann kann man das nur als Fake-News bezeichnen.
In Wahrheit sind Transportbegleiter, Polizisten und Bevölkerung einer relevanten Gamma- und Neutronen-Strahlung ausgesetzt, für die EnBW und Umweltministerium die Verantwortung tragen. Die Formulierung "keine Auffälligkeiten" sagt ja nur, dass die EnBW schon zuvor mit der erhöhten Strahlung gerechnet hat.
Unsere Kritik an den unverantwortlichen CASTOR-Transporten ist bekannt. Heute geht es uns deshalb vor allem darum, auf erstmalige schwere Sicherheits-Brüche der Polizei hinzuweisen, die heute geschehen sind:
- Die Polizei ließ in Gundelsheim die stark strahlenden CASTORen unter den Menschen hindurch fahren, die sich zum Protest auf der Brücke angekettet hatten. Dies ist neben der Strahlenbelastung auch deshalb bedenklich, weil ein verlässlicher Schutz des Transports den Aufenthalt fremder Menschen auf einer vom Schiff gequerten Brücke verbietet.
- Noch gravierender wiegt, dass der CASTOR-Transport gleichzeitig auch unter zwei parkenden Autos hindurch geschickt wurde. Selbstverständlich ging weder von den angeketteten Anti-Atom-AktivistInnen noch von ihren Autos eine Gefahr für das CASTOR-Schiff aus - aber offensichtlich wäre die Polizei weder willens noch fähig, einen möglichen Anschlag auf den Transport zu verhindern.
- Auch hat die Polizei später in Heilbronn den Verkehr über die Otto-Konz-Brücke bereits wieder freigegeben, als sich das CASTOR-Schiff noch in der angrenzenden Schleusenkammer befand.
- Äußerst kritisch sehen wir auch, dass die Polizei heute an mehreren Orten "Drohnen" im Bereich von Menschenansammlungen am Neckar eingesetzt und damit gleich gegen mehrere Gefahrschutzvorschriften verstoßen hat.
Wir fordern endlich einen verantwortlichen Umgang mit dem hochradioaktiven Atommüll und einen Stopp der CASTOR-Transporte.
Beim schlimmsten Müll, den die Menschheit produziert hat, darf es keine Schlampereien, keine Mogeleien und keine Fake-News geben.